Generalversammlung

45. Generalversammlung des VBZG

Auch das Erfolgsmodell Schweiz garantiert noch keine Zuger Rötel

Generalversammlungen sind besondere Rituale. In Anlehnung an die Musik – ein mehrteiliger Satz bestehend aus Einleitung, Thema, Überleitung, Abschluss. Dem Abschluss wird oft eine besondere Bedeutung zugemessen.

Dies trifft auch für die 45. Generalversammlung des Verbands der Bürgergemeinden des Kantons Zug VBZG zu, turnusgemäss durchgeführt am 22. November 2023 im Gotischen Saal des Rathauses in der Stadt Zug.

Das musikalische Intro gestalteten Emily Richter und Keiju Yamaguchi von der Musikschule Zug mit einem Sonett für 2 Celli.

Die Stadtzuger Bürgerratspräsidentin Judith Müller durfte in der Einleitung nebst den Bürgerrätinnen und Bürgerräten, den Bürgerschreiberinnen und Bürgerschreibern aus allen 11 Zuger Gemeinden besondere  Gäste begrüssen: Ständerat Peter Hegglin, Kantonsratspräsident Karl Nussbaumer, Regierungsrat Andreas Hostettler, Stadtpräsident André Wicki, eine Delegation der Korporation Zug mit ihrem Präsidenten Urban Keiser sowie eine Vertretung des Verbands der Schweizerischer Bürgergemeinden und Korporationen und der Aargauer Ortsbürgergemeinden. 

Für ein erstes Schmunzeln sorgte ihre Bemerkung in der Programmübersicht. «In Zug ist jeweils Ende November/Anfang Dezember Rötel-Zeit! – Aber dieses Jahr leider nicht. Geplant war, dass wir Ihnen zur Vorspeise einen Zuger Rötel servieren und dass Sie nach der Vorspeise ein Kurzreferat von Claudius Huber vom Fischereimuseum in Zug zum «Zuger Rötel» hören. Der Zugersee ist mit aktuell 13 Grad zu warm, die Rötel sind (noch) Mangelware. Anstelle des Rötels gibt es einen anderen Saibling. Das Kurz-Referat werden wir aber trotzdem oder erst recht hören.»

Bevor Yvonne Kraft-Rogenmoser, Präsidentin des VBZG, den geschäftlichen Teil starten konnte, dankte Regierungsrat Andreas Hostettler für die Arbeit in den Bürgergemeinden. Für ihn seien sie die DNA des Kantons Zug, doch leider müsse er sich gleich verabschieden. Als zuständiger Direktionsvorsteher werde er anschliessend die Rötel-Saison offiziell eröffnen. «Dem Vorsteher der Direktion des Innern, bei der die Fischerei angesiedelt ist, obliegt die offizielle Freigabe des Fangs. Voraussetzung dafür sind zwei Kriterien: Zum einen muss der Rötel einer kulinarischen Beurteilung standhalten. Zum anderen muss sichergestellt sein, dass auf den Laichplätzen in Walchwil genügend Milchner (Männchen) und Rogner (Weibchen) da sind.» (Quelle: www.stadtzug.ch/brauchtum/17)

Das Kerngeschäft der Generalversammlung führte Yvonne Kraft-Rogenmoser gewohnt zügig über die Bühne. «Der schriftlich vorliegenden Jahresbericht gibt Auskunft darüber, was im Vorstand gearbeitet wurde. Besonders erwähnen will ich die Netzwerkarbeit mit benachbarten Kantonen und den Amtsstellen des Kantons, die Vorbereitungen für die 150 Jahr Feier, die Vernehmlassungen und die gute Zusammenarbeit im Vorstand. Diesem und allen Mitwirkenden in den verschiedenen Kommissionen und Arbeitsgruppen danke ich herzlich für ihr Engagement.»

Stefan Bayer, Geschäftsführer des Verbands, erläuterte Rechnung und Budget. Aus familiären Gründen hatte Olivia Bühlmann, Bürgerrätin von Baar, ihren Rücktritt erklärt. Die Versammlung wählte Maurice Nussbaum, Bürgerrat von Risch, zu ihrem Nachfolger in den Vorstand. Mit einem grossen Applaus und einem Blumenstrauss wurde Olivia Bühlmann verabschiedet und Maurice Nussbaum für seine Bereitschaft gedankt.

Beat Iten-Müller, Bürgerpräsident von Unterägeri, informierte über den aktuellen Stand der Vorbereitungen zur 150 Jahr Feier im Kanton Zug und Josef Staub, Bürgerpräsident von Menzingen, über die schweizweit an 1600 Orten geplanten und koordinierten Aktionen. Am 14. September 2024 findet der nationale Tag der Bürgergemeinden und Korporationen unter dem Motto «Wurzeln Werte Weitsicht» statt. «An diesem Öffentlichkeitstag werden die Bürgergemeinden und Korporationen die eigene Organisation bekannt machen und dabei ihre vielseitigen, wertvollen und attraktiven Aufgaben und Verpflichtungen aufzeigen.»

Mit den Grussworten von Kantonsratspräsident Karl Nussbaumer, Ständerat Peter Hegglin, Korporationspräsident Urban Keiser, Milly Stöckli vom nationalen Verband sowie Stadtpräsident André Wicki fand die Generalversammlung einen würdigen Abschluss. «Heute konnten wir das Erfolgsmodell Schweiz mit der geballten Kraft des Föderalismus auf allen politischen Ebenen hautnah erleben.», so André Wicki.

Die zwei Sätze aus der Suite in d-moll von Julius Klengel verlangten von Emily Richter und Keiju Yamaguchi musikalisches Können und perfektes Zusammenspiel. Der verdiente Applaus für die musikalische Darbietung war gleichzeitig die Überleitung zum Apéro im Foyer des Ratshauses und zum anschliessenden Nachtessen im City Hotel Ochsen.

Zum Schluss dann doch noch ein Zuger Rötel (Savelinus alpinus), zwar nur als Modell aus dem Fischereimuseum in der Unter Altstadt Zug. Dazu Claudius Huber in seinem Referat: «Der Seesaibling alias «Zuger Rötel» wird bei uns im Fischereimuseum Zug auch liebevoll als «ältester Zuger» bezeichnet. Man kann sich fragen, ob der gute Ruf der Zuger vom Rötel kommt oder von den hier ansässigen Leuten.» (Hinweis – Zuger Rötel, www.stadtzug.ch/brauchtum/17)

Für den Verband der Bürgergemeinden des Kantons Zug
Arthur Walker, Bürgerrat Unterägeri