
44. Generalversammlung des VBZG
Wie der Fisch aus dem Bundeshaus nach Neuheim kam
Mittwoch, 16. November 2022, 18:00 Uhr in Neuheim
Die Generalversammlung des Verbands der Bürgergemeinden des Kantons Zug VBZG findet jeweils im November turnusgemäss in einer der 11 Zuger Gemeinden statt. Als jüngste Zuger Gemeinde und letzte in dieser historischen Reihe organisierte der Bürgerrat von Neuheim zusammen mit dem Verbandsvorstand die GV 2022.

Nach der Begrüssung durch den Neuheimer Bürgerratspräsidenten Markus Elsener führte Yvonne Kraft-Rogenmoser, Präsidentin des VBZG, durch die ordentlichen Geschäfte der 44. Generalversammlung vom 16.11.2022. In ihren einleitenden Worten bedankte sie sich bei den teilnehmenden Bürgerrätinnen und Bürgerräten aus allen Gemeinden des Kantons Zug, den Gästen aus der Direktion des Innern, aus dem Schweizerischen Verband der Bürgergemeinden und Korporationen sowie bei NR Thomas Aeschi für ihr Interesse.

«Aus dem schriftlich vorliegenden Jahresbericht lässt sich entnehmen, dass viel gearbeitet wurde. Daraus möchte ich zwei Highlights, eines davon ein persönliches, erwähnen.», so Yvonne Kraft in ihren mündlichen Erläuterungen. «Ich wurde am 5. Mai 2022 zur Präsidentenkonferenz des Schweizerischen Verbands ins Bundeshaus eingeladen. Das war ein erhabenes Gefühl! Bei der Präsentation der parlamentarischen Gruppe Bürgergemeinden und Korporationen und deren Aufgaben durch NR Thomas de Courten BL, Co-Präsident, stellte ich fest, dass wir Bürgergemeinden im Kanton Sorge tragen müssen zum Status als öffentlich-rechtliche Körperschaft. Das wirkliche Highlight war dann der Rundgang durch das Bundeshaus. Dort traf ich dann auch auf den Fisch im Nationalratssaal, zwar erst nach 20-minütiger intensiver Suche.»
Was hat es mit dem Fisch im Parlamentsgebäude auf sich? Im Nationalratssaal hängt ein grosses Ölgemälde, welches vom Künstler Charles Giron angefertigt wurde. Es trägt den Titel «Die Wiege der Eidgenossenschaft» und zeigt die Landschaft um den Urnersee. Auf einem Felsvorsprung links malte Charles Giron zum Scherz eine Forelle, die erst bei genauerem Hinsehen erkennbar ist. Damit spielte er auf den 1. April 1902, das Eröffnungsdatum des Parlamentsgebäudes, an: Auf Französisch wird ein Aprilscherz als poisson d’avril (Aprilfisch) bezeichnet.

Markus Wetter, Bürgerrat von Zug, lies die Generalversammlung des Schweizerischen Verbands der Bürgergemeinden und Korporationen im Mai 2022 nochmals in Kurzfassung in Bild und Ton Revue passieren. Mit dem Rückblick auf den Workshop 2022 und die GV des SVBK 2022 in Zug verbunden mit dem Dank an das OK unter der Leitung von Markus Wetter, den Verbandsvorstand und den Geschäftsstellenleiter Stefan Bayer schloss Yvonne Kraft den Jahresbericht ab.
«2024 werden die Zuger Bürgergemeinden ihr 150-jähriges Bestehen in der heutigen Form feiern können. Anlässlich der Aufteilung der Einheitsgemeinde 1874 wurden sie als selbständiges Gemeinwesen gebildet. Für die Bildung des OKs sind wir leider nicht überrannt worden.», so Yvonne Kraft. Sie hoffe, dass dieser Anlass auch dazu genutzt werde, die Aufgaben und die Bedeutung der Bürgergemeinden im Kanton Zug einer breiten Bevölkerung besser bewusst zu machen.
Regierungsrat Andreas Hostettler, Direktion des Innern, wies in seiner Grussbotschaft auf die gute Zusammenarbeit mit den Bürgergemeinden hin. In seinem Gepäck führte er das druckfrische Buch «Fürsorgen, Vorsorgen, Versorgen», Soziale Fürsorge im Kanton Zug von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart mit. Als Dank für die ideelle und finanzielle Unterstützung bei der Aufarbeitung dieser Thematik überreichte er jeder beteiligten Bürgergemeinde einen Band.

Mit gekonnt vorgetragenen Musikstücken sorgte die Neuheimer «Bläserbande» unter der Leitung von Urs Stucki für die musikalische Überleitung zum Apéro und anschliessenden Nachtessen. Einen geschichtlichen Schlusspunkt setzte schliesslich a. Bürgerratspräsident Gerhard Kränzlin: «Die Gemeinde Neuheim hält den inoffiziellen Weltrekord einer Gemeindegründung. Schon am 19. Januar 1848, also bloss vier Wochen, nachdem man die Loslösung von Menzingen erstmals öffentlich gefordert hatte, wählte die Neuheimer Gemeindeversammlung die ersten gemeindlichen Beamten und bestellte ihre Behörden. Die «separatistischen» Neuheimer hatten also ihren politischen Willen in kürzester Zeit durchsetzen können.» (Die Trennung von Menzingen – https://www.neuheim.ch/geschichte/9464)
Für den Verband der Bürgergemeinden des Kantons Zug VBZG, Arthur Walker

